Resilienz: die Fähigkeit mit Rückschlägen umzugehen

resilienz springende frau

Auf einer Schiffsreise lernte ich diesen Sommer die beeindruckende Dagmar (*Name geändert) kennen: sie ist im Rentenalter und machte gemeinsam mit ihrer Freundin diese Kreuzfahrt. Eines abends, wir saßen beim Abendessen im Restaurant immer am gleichen Tisch zusammen, erzählte sie uns von ihrem Leben:

Dagmar hat zweimal im Leben geheiratet. Beim ersten Mal war sie fast noch ein Teenager, wurde ungeplant schwanger und musste daher heiraten. Sie kommt aus einer gehobenen Familie aus der Nähe von Kopenhagen und es wäre ein Skandal im Ort gewesen. Nach nur einem Jahr Ehe, ließ sie sich wieder scheiden, da Dagmar das ruhige und einseitige Leben zu Hause mit Kind nicht mehr ausgehalten hatte. Diese junge Frau hatte so viel Energie gehabt und kämpfte sich durch das Leben als Alleinerziehende.

Etwa zehn Jahre später lernte sie nun die Liebe ihres Lebens kennen, mit dem sie eine erfüllte Ehe lebte und einen wunderbaren Sohn bekam. Mit der Schwangerschaft erkrankte sie aber an Diabetes und muss seitdem vor dem Essen immer ihren Blutzuckerspiegel messen und sich Insulin spritzen. Trotzdem verlor sie nicht ihre Lebenskraft und arbeitete weiterhin als Lehrerin an einer Mittelschule.

Eines Tages kam ein weiterer Schicksalsschlag: ihr Mann verstarb. Dagmar trauerte ganze sieben Jahre um ihn und legte in all der Zeit ihren Ehering nicht ab. Sie hat heute noch Tränen in den Augen bei dieser Geschichte. Aber sie schaffte es, wieder zu ihrer Lebenslust zurückzufinden.

Vor drei Jahren ist sie dann fast selbst gestorben, als sie einen Herzinfarkt bekam. Mich beeindruckte es sehr, dass man der Dagmar nichts von alldem ansah, keine Verbitterung, sondern im Gegenteil: Sie ist eine sehr fröhliche Frau, die sich vom Leben nicht unterkriegen lässt.

 

Die Fähigkeit, wie gut man mit Rückschlägen umgehen kann, heißt Resilienz. Jeder durchlebt in seinem Leben kleine und große Krisen, der Unterschied ist aber, wie man daraus hervorgeht. Dabei ist es kein angeborenes Talent, sondern es lässt sich auch erlernen. Niemand ist immun gegen das Unglück, aber man kann den besseren Umgang damit üben. Hier gebe ich dir drei Tipps, wie du deine eigene seelische Widerstandsfähigkeit verbessern kannst:

 

1. Rückschläge akzeptieren

Der erste Schritt ist, die Krise oder Niederlage zu akzeptieren. Es liegt einfach nun mal nicht alles in unserer Hand, was im Leben geschieht. Sei es das Ende einer Beziehung oder die Absage des Traumjobs, es hat immer einen Sinn, weshalb das passiert ist. Der Sinn ist oftmals erst nach einiger Zeit klar, aber es ist wichtig, sich bewusst zu machen, das alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Oftmals ist man im Nachhinein froh, dass man den Job doch nicht bekommen hat, weil sich eine bessere Stelle ergeben hat.

 

2. Rückschläge analysieren

Rückschläge sind nicht immer negativ, auch wenn die so „verpackt“ sind. Wie schon gesagt, es gibt immer einen Sinn, warum gewisse Dinge passieren. Oftmals ist der „Sinn“ auch eine Lektion, die man aus der Krise mitnehmen sollte. Der Mensch mach Fehler, das ist ganz normal. Von Bedeutung ist es aber, dass man daraus auch lernt und den Fehler nicht umsonst gemacht hat. Wenn man zum Beispiel mit einer Idee für ein Unternehmen gescheitert ist, sollte man unbedingt analysieren, was man beim nächsten Mal besser machen kann und kann so den Rückschlag als Chance sehen.

 

3. Neue Herausforderungen angehen

Nachdem man den Rückschlag akzeptiert und analysiert hat, sollte der Blick nach vorne gerichtet werden. Es hilft sehr, sich neue Herausforderungen zu suchen oder eine bestehende Idee komplett anders anzugehen. Klar, die Gefahr des Scheiterns lauert auch hier wieder, aber man darf keine Angst davor haben. Ansonsten einfach wieder die Schritte 1 und 2 verinnerlichen. Es ist dann umso schöner, wenn ein Vorhaben erfolgreich durchgeführt wurde.

In diesem Sinne, bleib an deinen Zielen dran und lass dich nicht vom Leben unterkriegen!

2017-02-17T22:21:23+01:00 Mindset|0 Comments

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