Mädels, keine Angst vor schweren Gewichten!

Hanteln Fitness Frauen

Als ich mal wieder für mein Fernstudium nach Düsseldorf fuhr, um an der Präsenzphase teilzunehmen, habe ich ein Discounter Fitnessstudio neben der Hochschule ausprobiert. Am Empfang wurde mir das Studio genau erklärt und am Ende kam noch der Zusatz: „…und das Lady Gym befindet sich im ersten Stock.“ Aha, Lady Gym. Ich dachte mir, das habe ich nicht nötig, da ich eigentlich keine Probleme habe im Freihantelbereich neben den Männern zu trainieren. Also zog ich mich um und ging in den ersten Stock, wo sich neben dem abgeschottenen Lady Gym auch der normale Freihantelbereich befindet. Ich warf einen Blick in den Raum und zwanzig verschwitzte und mit Testosteron geladene männliche Blicke kamen zurück, sodass ich doch gleich kehrt in den Lady Gym gemacht habe.

Sicherlich trägt dies heutzutage noch dazu bei, dass Frauen sich im Fitnessstudio lieber im Ausdauerbereich aufhalten, aber zum Glück ist es mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass auch Frauen Krafttraining betreiben sollen, um der Traumfigur näher zu kommen. Es halten sich zwar immer noch viele Vorurteile aufrecht, aber drei davon sollen hier geklärt werden:

 

„Ich möchte nicht wie eine Bodybuilderin aussehen.“

Hier besteht die Angst, dass Frau sich zu schnell Muskelberge antrainiert und am Ende nicht mehr weiblich aussieht. Dabei muss einmal der unterschiedliche Hormonhaushalt von Männern und Frauen betrachtet werden: das Hormon Testosteron ist für den Muskelaufbau zuständig und Frauen besitzen diese in einer viel niedrigeren Konzentration im Körper als Männer. Damit ist es der Frau schon biologisch gar nicht möglich sich so männlich-muskulös zu trainieren (außer es wird mit anabolen Steroiden nachgeholfen).

 

„Wenn ich nur genug Sit-Ups jeden Tag mache, bekomme ich einen flachen Bauch“

Leider ist es nicht ganz so einfach. „Abs are made in the kitchen“ ist ein berühmter Ausspruch dazu und zeigt, dass ein definierter Bauch vor allem mit der richtigen Ernährung zusammenhängt. Die Bauchmuskeln werden sichtbar, wenn man den Körperfettanteil senkt, das durch eine effektive Verminderung der aufgenommenen Kalorien erreicht wird. Durch ein Ganzkörpertraining, wo vor allem die großen Muskelgruppen wie Beine, Po, Rücken und Brust beansprucht werden, kann der Energiegrundumsatz gesteigert werden. Das bedeutet wiederum eine höhere benötigte Kalorienzufuhr pro Tag, sodass man den Körperfettanteil senken kann, ohne zu hungern. Außerdem ist der Bauchmuskel ein Muskel wie jeder andere, der eine Regenerationszeit braucht, um zu wachsen. Ein tägliches Bauchmuskeltraining ist daher kontraproduktiv.

 

„Ich schaffe die hohen Gewichte nie.“

In meiner Arbeit als Fitnesstrainerin habe ich Kundinnen betreut, die sich höhere Gewichte bei den Trainingsgeräten nicht zugetraut haben. Die Übung sei dann zu schwer oder zu anstrengend gewesen. Aber das ist nun mal die Natur des Sports, denn ohne Anstrengung gelangt man nicht an seine Ziele. Wenn daher der Kopf sagt: „Ich schaffe die xx Kilo in der Beinpresse nicht“, sollte man dies erst recht versuchen. Es macht auch nichts, wenn man vorerst die angestrebte Wiederholungszahl nicht gleich erreicht, aber man arbeitet kontinuierlich darauf hin. Vorausgesetzt die Steigerungen befinden sich noch im gesundheitlich unbedenklichen Rahmen. Wenn man sich da unsicher fühlt, kann man im Fitnessstudio den Trainer zu Rate ziehen. Letztendlich gilt, wer an seine Grenzen geht, lernt sich selbst und seinen Körper besser kennen und gewinnt ein Stückchen mehr Selbstvertrauen dazu.

Zum Glück war der Frauenbereich in dem Discounter Fitnessstudio gut ausgestattet, sodass ich ein super Training mit hohen Gewichten und freien Übungen machen konnte. Das zeigt, dass ein positiver Wandel stattfindet und Frauen sich immer mehr im Training zutrauen. Weiter so, Mädels!

2017-01-21T20:59:58+01:00 Fitness|0 Comments

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